Der Gemüse-Ticker....
Gemüsebau Peter von Dohlen    Zum Fuggerschloß 43    86199 Augsburg   Tel: 0163/920 89 86
Im Gemüse-Ticker stehen die jeweils aktuellsten Informationen an oberster Stelle. So wird im Verlauf der Saison eine Seite entstehen, auf der jeder nachschauen kann, wann das Gemüse erntereif ist oder welche Pflegemaßnahmen gerade angebracht sind. Auch generelle Tipps und Tricks finden sich dann im Verlauf, es lohnt sich daher immer mal wieder reinzuschauen ....:-) Natürlich gibt es zwischen den verschiedenen SelbstErnte-Standorten aufgrund der Bodenbeschaffenheit und Witterung Unterschiede bei der Entwicklung der Gemüsekulturen. Deshalb sollte jede/r prüfen, ob die beschriebenen Anzeichen der Unkrautentwicklung oder Erntereife beim Gemüse auf der eigenen Parzelle schon zutreffen! Der Gemüse-Ticker kann und soll aber nicht das persönliche Gespräch ersetzen. Die aktuellen Feldtermine finden Sie HIER.
DE-ÖKO-006
2023 Hacken, die ultimative Pflegemaßnahme... Mit dem Hacken sollte möglichst bald nach der Übergabe begonnen werden, wenn die Ansaaten auflaufen bzw. die Reihen auf den Beeten sichtbar sind und die Unkräuter sich noch im 2-4 Blatt-Stadium befinden. Das Hacken dient aber nicht nur der Unkrautbekämpfung: “Einmal Hacken ist so gut wie einmal Gießen” ist z.B. ein gängiger Satz im Gemüsebau. Durch das Auflockern der Oberfläche werden die Kapillaren zerstört, die beim Einsickern des Regen oder Gießwassers entstanden sind. So wird die Verdunstung verhindert und das Wasser steht den Pflanzen länger zur Verfügung. Es empfielt sich daher nach einem Regen zu Hacken, sobald die Oberfläche trocken genug ist. Durch die Belüftung wird ausserdem das Bodenleben aktiviert, so dass Nährstoffe mobilisiert werden. Nicht zuletzt können manche Schädlinge im Zaum gehalten werden, z.B. die Möhrenfliege, die Ihre Eier zwischen den Reihen ablegt. Durch häufiges Hacken werden die Larven auf ihrem Weg zur Möhre gestört. Gerne zeigen wir vor Ort, wie man mit den verschiedenen Hacken effizient, kräfte- und rückenschonend umgeht.
2023 Ein paar Worte zum Umgang mit Wasser: Grundsätzlich ist zu sagen, dass man vor dem Gießen kontrollieren sollte, ob noch Feuchtigkeit im Boden vorhanden ist. Wenn in etwa 6 bis 10cm Tiefe der Boden noch feucht ist, ist ein Bewässern der Pflanzen nicht nötig! (Viel wichtiger ist hier das Hacken, damit die Feuchtigkeit im Boden bleibt.) Insbesondere Feldfrüchte, wie z.B. Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Rote Bete, Bohnen, Spinat, etc. , müssen i.d.R. nicht gegossen werden, sondern kommen mit dem Wasser aus, das vom Himmel fällt. Nur in ganz extremen, sehr heißen Trockenphasen, in denen ca. 2 Wochen gar kein Regen fällt und der Kontakt zum Bodenwasser ganz abreißt, kann ein Bewässern dieser Kulturen notwendig werden. Doch auch dann muss uns klar sein, dass das Gießen mit der Kanne immer nur eine Notversorgung der Pflanzen sein kann. Den Anschluss an das Bodenwasser können wir dadurch nicht wiederherstellen. Wer an einem warmen Tag gießt und sich einmal die Mühe macht nachzusehen, wird feststellen, dass das Wasser nur ca. 5-6cm eindringt. Es erreicht also niemals die Bodenschichten, aus denen sich gut angewachsene Pflanzen versorgen. Ausnahmen sind natürlich frische Pflanzungen oder Aussaaten, die noch nicht angewachsen oder aufgegangen sind und keine tieferen Wurzeln gebildet haben. Hier sollte man ein Auge darauf haben, dass stets genügend Wasser vorhanden ist, damit sie anwachsen. Um das Gießwasser möglichst lange im Boden zu halten, kann man z.B. die Beete abdecken (mit Vlies oder Lochfolie) oder die Erde zwischen den Pflanzen mit Ernterückständen oder Gras bedecken (mulchen). Wenn Pflanzen an besonders heißen Tagen die Blätter hängen lassen, ist dies noch kein Grund zur Besorgnis. Die Pflanzen ziehen das Wasser zum Schutz in die Wurzeln zurück und stehen am Abend meist wieder knackig da! Zum sparsamen, sinnvollen und verantwortlichen Umgang mit dem Wasser gehört neben o.g. Punkten auch, dass jeder darauf achtet, die Wasserhähne am Wasserwagen sorgfältig zu schließen und beim Auffüllen der Gießkannen dabei zu bleiben, damit sie nicht überlaufen. Zum Reinigen von Gerät und Händen kann z.B. auch ein Eimer mit Wasser gefüllt werden, welches dann mehrmals verwendet wird. Wir möchten Euch alle bitten, gemeinsam darauf zu achten, dass kein Wasser sinnlos verschwendet wird. Danke!! Mehr Informationen zum Bewässern und den Alternativen dazu gibt´s HIER.
2023 Kleiner Tipp zum Gießen: Wichtig bei der Bewässerung ist die Regelmäßigkeit: Wenn man einmal anfängt sein Gemüse zu gießen, sollte man es regelmäßig gießen, da die Pflanzenwurzeln sich auf das Gießwasser verlassen und deswegen keine übermäßigen Anstrengungen unternehmen, selber in größere Tiefen zu wachsen, um noch vorhandene Bodenreserven zu erschließen. Wenn man allerdings auf das Wurzelwachstum der Pflanzen vertraut und diese nur gießt, wenn sie offensichtlich „schlapp“ sind und Wasser benötigen, wird man u. U. genau dieselbe Erntemengen erzielen, mit einer kleinen Ernteverzögerung von einigen Tagen. Also lieber sparsam gießen und die Pflanzen genau beobachten, ob sie wirklich Wasser brauchen! Wenn man gießen möchte, sollte man dies abends tun: Dann haben die Pflanzen die ganze Nacht Zeit, sich mit Hilfe des Wassers zu erholen. Nur wenn großer Schneckenandrang herrscht, kann es sinnvoller sein, erst früh morgens zu gießen. Die Schnecken würden sich durch das Gießen am Abend angezogen fühlen, da sie die feuchte Kühle sehr mögen. Bei Kohlrabi kann man mit regelmäßigem Gießen dem Platzen vorbeugen und Radieschen werden milder, je mehr Wasser ihnen zu Verfügung steht. Bohnen und Erbsen brauchen zur Zeit der Schotenausbildung nach der Blüte etwas mehr Wasser. Quelle: “Kleines Handbuch der Gemüsekunde”
30.05.2023 Möhren Die Möhren haben es dieses Jahr besonders schwer, die – durch Starkregen und anschließendem Sonnenschein stark verkrustete - Oberfläche zu durchbrechen. Es sieht augenscheinlich so aus, als ob die Saat nicht aufgeht. Unsere Erfahrung mit den Möhren ist, dass sie unwahrscheinlich hart im Nehmen sind. Gerade in Göggingen, wo die Oberfläche besonders stark verkrustet, haben wir letztes Jahr beobachtet, dass nach jedem Regen, wenn die Oberfläche wieder weich wird, neue Möhren aufgehen. Wir haben an den Möhren zunächst gar nichts getan und dann eine Rekordernte eingefahren. Hier ist also eher Gelassenheit gefragt als Aktionismus :-) Wer dem Möhren helfen möchte, kann versuchen, die Oberfläche auf den Reihen vorsichtig zu Perforieren. Dabei muss man darauf achten, die Erde nicht zu verschieben, damit die Samen nicht freigelegt werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Oberfläche zu befeuchten und dann mit Vlies abzudecken, damit sie nicht gleich wieder austrocknet und noch stärker verkrustet.
30.05.2023 Aussaaten Nahezu alle anderen Aussaaten sind mehr oder weniger gut aufgegangen. Ganz wichtig ist es hier, sobald man die Reihen auf den Beeten sehen kann, die Oberfläche zwischen den Reihen zu lockern (Hacken!!). Gerade Bohnen und Erbsen sind so genannte „Hackfrüchte“, die regelmäßiges Hacken lieben und mit einem reichen Ertrag belohnen. Lauchzwiebel und Rote Bete haben es ähnlich schwer wie die Möhren, die verkrustete Oberfläche zu durchbrechen. Wer sich traut, lockert die Erde zwischen den Reihen. Wenn dabei lockere Erde auf die Reihen fällt, kann das helfen, die Erde unter den Krümeln aufzuweichen und so den Keimlingen das Aufgehen zu erleichtern. Dass die Saaten dieses Jahr so ungleichmäßig aufgehen liegt an den ungünstigen Wetterbedingungen und den daraus resultierenden schlechten Bodenverhältnissen während und nach der Aussaat.
30.05.2023 Erdfloh Oh Oh, der Erdfloh... Normalerweise würde ich an dieser Stelle schreiben, dass die Kohlpflanzen dem Erdfloh schon davon wachsen, dass die Schäden nicht so schlimm werden usw.... Leider ist der Befall im Bärenkeller dieses Jahr besonders schlimm. Dies ist sicher der - für den Erdfloh - günstigen Witterung zu zu schreiben. Zudem haben die Pflanzen auch vorher schon unter Starkregen und Hagel gelitten und sind daher weniger widerstandsfähiger. Im Bio-Anbau gibt es kein wirksames Spritzmittel gegen den Erdfloh. Insektenschutznetze wären eine Möglichkeit, müssten aber VOR Befall aufgebracht werden. Weiter Infos zu Erdfloh, Blattlaus und co, findet Ihr Hier…
16.06.2023 Kartoffel hacken Um die Kartoffeln zu hacken und gleichzeitig die Dämme aufzuhäufeln, empfehlen wir folgendermaßen vorzugehen: Um unten am Damm lockere Erde zum Anhäufeln zu haben, zunächst zwischen zwei Dämmen mit der Hacke die Erde auflockern (Bild 1). Dann die Dammflanke mit der scharfen Hacke von unten nach oben hacken und dabei lockere Erde von unten mit hochziehen ( Bild 2+3). Dabei macht es den Kartoffelpflanzen nichts aus, verschüttet zu werden, sie wachsen immer weiter ans Licht (Bild 4). Dann das Ganze von der anderen Seite des Damms aus wiederholen (Bild 5). So kann in einem Arbeitsgang gehackt und gehäufelt werden. Die Dammkrone (also zwischen den Kartoffelpflanzen = “in der Reihe” ), wo die Hacke nicht hinkommt, sollte dann im Verlauf ab und zu gejätet werden :-)
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Kartoffel
16.06.2023 Rankhilfe für die Erbsen Die Erbsen brauchen i.d.R. eine Rankhilfe wenn sie grösser werden. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Über schräg eingesteckte Reiser bis zum Karnickeldraht kann alles mögliche verwendet werden. Wichtig ist, dass die Erbsen etwas zum Festhalten haben. Am Anfang muss man ihnen noch etwas nachhelfen, später halten sie sich von selbst an der Rankhilfe fest.
16.06.2023 Kartoffelkäfer bekämpfen Zur Bekämpfung dieses Schädlings ist - auf kleinen Flächen - immer noch das Absammeln die wirksamste Methode. Da die Käfer und die Larven sehr faul und träge sind, gelingt dies meistens gut und effektiv. Allerdings stellen sie sich gerne tot und lassen sich bei Berührung schnell auf die Erde fallen, wo man sie oft nur schwer wiederfindet. Wenn man Käfer / Larven gesammelt hat, bitte sofort unschädlich machen! (zerquetschen oder zerhacken). Wenn man Eier (Gelege) an der Unterseite der Kartoffelblätter findet, kann man die Blätter abknipsen und z.B. zwischen zwei Steinen zerreiben. Eine Bildanleitung zum effektiven Absammeln der Larven und Käfer finden Sie hier… Wie immer werden wir auch dieses Jahr wieder unsere Spritzmittel gegen die Käfer und die Braunfäule einsetzen. Gegen Altlarven und ausgewachsene Käfer hilft dies allerdings nur begrenzt. Sie stellen zwar vorübergehend ihre Fraßtätigkeit ein, sterben aber nicht ab. Bitte nach dem Umgang mit den Kartoffelpflanzen Hände waschen. Es könnten Reste vom Spritzmittel haften bleiben.
Käfer Eier (Gelege) Altlarven
30.06.2023 Zucchini Idealerweise werden die Früchte mit einer Länge von etwa 20-25cm geerntet. Zwischen der optimalen Erntegrösse und dem “Monster-Stadium” liegen meist nur etwa 1-3 Tage :-) Zur Ernte den Stiel am besten mit einem Messer durchschneiden.
30.06.2023 Salat
Mögliche Nachfolger für den Salat könnten z.B. sein: Radieschen, Fenchel, Kohlrabi, Buschbohnen, Rote Bete... Neuen Salat kann man noch bis ca. Mitte Juli aus säen bzw. bis Mitte August aus pflanzen. Eine Anleitung zur Jungpflanzen-Anzucht gibt es z.B. HIER... Auf den Parzellen bewährt hat sich auch die “Salatschule” (rechts im Bild). In einem Blumentopf sehr dicht ausgesäte Salatsamen auf der Fensterbank keimen lassen. Den Blumentopf dann, z.B. hinterm Tomatenhäuschen, zu dreiviertel in die Erde setzten und immer Pflänzchen daraus auspikieren. So hat man ständig kleine Salatpflanzen, um sie dahin zu setzten, wo gerade Platz auf der Parzelle ist.
Wenn die Kopfsalate in der Mitte schon eine feste Kugel bilden, sollte man sie als ganzen Kopf ernten. Dazu schneidet man sie am Wurzelansatz (knapp über der Erde) mit einem Messer ab oder dreht sie, bis sie abbrechen.
Den roten Batavia-Salat kann man auch als Pflücksalat ernten (immer die äußeren Blätter abzupfen) oder man wartet, bis sich eine große, kopfartige Rosette gebildet hat und erntet ihn dann im Ganzen.
Der Eissalat hat meistens etwas mehr Zeit bis zur Ernte. Er hat eine etwas längere Entwicklungszeit, geht erst spät in Blüte und kann somit als letzte der Salatpflanzen geerntet werden.
Grundsätzlich erntet man Salate möglichst bevor sie schießen (in Blüte gehen). Wenn der Salat in der Mitte einen “Zapfen” treibt, also nicht kugelig sondern kegelförmig wird (am besten mit der Hand fühlen), ist er kurz vor dem Schießen. Deshalb sollte man die Salate genauer beobachten und ggf. lieber kleinere Salate ernten als gar keine.
<-- Salatschule II
Hier ein anderes Beispiel: am Beetrand einen Bereich markieren (mit Steinen o. Stöcken...) und verschiedene Salate dicht aussäen. Bei dieser Methode ist etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt, da im Freiland Witterung, Schädlinge und Unkraut eine größere Rolle spielen als bei der geschützten Anzucht auf dem Fensterbrett. Hat sich aber auch gut bewährt!
Salatschule I
30.06.2023 Kohlrabi In der Regel sind Kohlrabi erntefähig, wenn sie einen Durchmesser von etwa 8cm erreicht haben. Stehen die Kohlrabi zu lange auf dem Beet, werden die Knollen schnell holzig (also lieber kleinere Kohlrabi ernten, als holzige…:-) Zur Ernte die Knolle am besten mit Wurzel aus der Erde ziehen und mit einer Gartenschere die Wurzel und die groben Blätter abschneiden. Die Blätter können als Mulchmaterial auf den Beeten liegen bleiben. Schöne saftige, grüne Blätter und Stängel können beim Zubereiten auch mit verwendet werden. Neue Kohlrabi können noch bis Ende Juli / Anfang August ausgepflanzt werden. Wenn die Kohlrabi bei warmen Wetter oder nach anhaltender Trockenheit plötzlich viel Regen bekommen, platzen die Knollen oft auf. Geplatzte (oder verschorfte) Exemplare können natürlich genauso verwendet werden, wie schöne runde. Sie sehen halt nicht so schön aus. Da sich aber schneller Fäulnis oder Schädlinge in ihnen ausbreiten können, sollte man ggf. die geplatzten zuerst ernten und verarbeiten. (Einfach die schadhaften Stellen abschälen oder ausschneiden.)
19.07.2023 Mangold Man erntet am besten immer die großen, äußeren Blätter, so dass die Pflanze aus der Mitte heraus immer wieder nachwächst. So kann der Mangold den ganzen Sommer über geerntet werden. Die Blätter zur Ernte ganz unten aus der Staude herausbrechen. Wenn man die Stiele höher abbricht oder abschneidet, bildet sich leicht Fäulnis. Zubereitet wird der Mangold gerne ähnlich wie Spinat. Die Stiele der Blätter können allerdings sehr gut mit verwendet werden. Entweder zusammen mit den Blättern oder auch einzeln, ähnlich wie Spargel. Unschöne, gelblich verfärbte oder stark von Läusen befallene Blätter kann man auf die gleiche Weise ausbrechen und auf dem Kompost entsorgen. Die Pflanze wächst - wie gesagt - immer wieder nach.
19.07.2023 Bohnen ernten Man erntet die Bohnen, wenn sie etwa bleistiftdick sind. Wenn man die Bohne in der Mitte bricht, sollte die Bruchstelle grün und saftig sein und die Kerne nicht zu groß. Lässt man die Bohnen zu lange am Strauch hängen, bilden sie Fäden aus und werden schnell “grasig” (faserig). An der Bruchstelle sind dann weiße, trockene Stellen im Querschnitt um die Kerne sichtbar. Alle 3-4 Tage sollten die Pflanzen jetzt “durchgeerntet” werden, bis keine Bohnen mehr ausreifen. Diese Ernteperiode dauert ca. drei bis vier Wochen. Durchernten heißt, dass alle Bohnenpflanzen nach den größten Schoten abgesucht werden. Diese werden dabei vorsichtig abgepflückt, möglichst ohne die Pflanzen zu schädigen. Bohnen lassen sich sehr gut einfrieren. Dazu sollten sie vorher blanchiert werden. Auch zum Einmachen eignen sie sich gut. An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal das “Kleine Handbuch der Gemüsekunde” wärmstens empfehlen. Darin finden Sie zu fast allen Kulturen bei der GSE Infos über Anbau, Ernte, Inhaltsstoffe, Verarbeitung und Lagerung. Es wurde herausgegeben von der Uni Kassel, die das erste GemüseSelbstErnte Projekt in Deutschland ins Leben gerufen hat. Hier der Link zum Handbuch als PDF...
19.07.2023 Fenchel bald erntefähig Der Fenchel sollte in den nächsten Tagen gut beobachtet werden, ob er schon erntefähig ist. Manchmal geht es im Sommer sehr schnell, dass die Pflanzen anfangen zu “schossen” (in Blüte gehen). Wenn sich die Zwiebel streckt und in der Mitte Blütenstängel treibt, ist es höchste Zeit. (im Bild rechts) Zur Ernte unterhalb der Zwiebel den Wurzelhals durchschneiden oder mit der Gartenschere abzwicken. Die Blattstiele mit dem Messer abschneiden. (Auch die Blätter können verwendet werden) Auch beim Fenchel empfehlen wir: lieber kleinere Zwiebeln ernten, als ungenießbare.
19.07.2023 Gemüse nachpflanzen / -säen Auch jetzt noch kann man neues Gemüse nachpflanzen oder aussäen. Zum Beispiel Salat, Bohnen, Spinat, Radieschen, Winterrettich, etc.... Aber Achtung: die letzten Aussaattermine für bestimmte Gemüse rücken näher! Anhaltspunkte findet Ihr z.B. hier auf unserer Website oder im Kleinen Handbuch der Gemüsekunde. Und natürlich geben wir auch bei den Feldterminen Tipps zum Nachpflanzen / -säen...
05.08.2023 Brokkoli Auf vielen Parzellen schiebt der Brokkoli schon schöne Blüten. Daher sollte der Brokkoli in den nächsten Tagen gut beobachtet werden, ob er schon geerntet werden kann. Beim Brokkoli wird die Hauptblüte geerntet, wenn sie schön groß aber noch grün ist. Die Kohlpflanze kann stehen bleiben, damit auch von den nachwachsenden Seitentrieben die kleineren Blütenköpfe geerntet werden können. So kann man bis in den Herbst immer wieder Brokkoli ernten. Brokkoli sollte geerntet werden, bevor sich die Blütenknospen öffnen und er nicht mehr genießbar ist. Daher lieber kleine Brokkoli ernten, als gar keine… :-)
05.08.2023 Rote Bete Bei der Roten Bete sind schon viele Knollen erntereif. Kleinere Rüben können noch stehen bleiben, bis sie die gewünschte Größe erreicht haben. Wichtig ist, dass die Blätter von der Rübe nicht abgeschnitten, sondern abgedreht werden, sonst bluten sie aus. Rote Bete eignen sich gut zum Einmachen oder auch Tiefgefrieren. Rote Bete, die bis Mitte Juni gesät oder gepflanzt wurden, können auch gut mit ins Winterlager genommen werden.
05.08.2023 Zwiebeln Um die Zwiebeln als Lagergemüse zu ernten, wartet man mit der Ernte bis sie “einziehen” bzw. auf den so genannten “Schlottenknick”. Das heißt, wenn - auf das ganze Feld betrachtet - etwa 85% der Schlotten eingetrocknet sind bzw. liegen, sind die Zwiebeln erntefertig. Ernten sollte man - wenn möglich - an einem trockenen Tag. Nach der Ernte sollten die Zwiebeln noch getrocknet werden. Am Besten flach in Kisten ausgebreitet, an einem luftigen aber geschützen Ort. Im großen Anbau werden die Zwiebeln auf dem Acker getrocknet und dabei mehrmals gewendet. Für kleine Mengen eignet sich besser ein Balkon, eine geschützte Terrasse, ein Dachboden o.ä. Nach dem Trocknen schneidet man die Schlotten ab, reibt vorsichtig die lose Schale ab und kann dann die Zwiebeln z.B. in Netze verpacken und in der Küche aufhängen. Natürlich kann man auch jetzt schon frische Zwiebel ernten und verzehren! Für längere Zeit aufheben kann man diese dann halt nicht. Dafür schmecken sie m.M. nach viel besser… :-)
05.08.2023 Kürbis Wenn der Stiel, mit dem der Kürbis an der Pflanze hängt, trocken und holzig ist (im Bild) sind die Kürbisse voll ausgereift und auch lagerfähig. Dies ist normalerweise erst Ende September / Anfang Oktober soweit. Sie halten dann viele Monate z.B. auch im Bücherregal :-). Zur Ernte den Stiel knapp an der Pflanze abschneiden, so daß an der Frucht noch möglichst viel Stiel dranbleibt. Grundsätzlich kann man die Kürbisse aber auch ernten und verzehren, wenn der Stiel noch saftig ist. Die Lagerdauer verringert sich dann eben entsprechend. Ein Nachreifen der Früchte bei Raumtemperatur ist auch möglich, wenn sie bei gutem, trockenem Wetter geerntet werden und keine Verletzungen aufweisen. Generell sollten die reifen Kürbisse nicht zu lange bei feuchten Wetter auf dem Beet liegen bleiben. Um Fäulnis vorzubeugen kann man die Früchte z.B. auf Stroh oder eine ähnliche Unterlage betten, damit sie nicht direkt mit der Erde in Kontakt sind. Spätestens vor den ersten Frösten sollten alle Früchte abgeerntet werden.
19.08.2023 Blumenkohl Auf einigen Parzellen sind schon die ersten Blumenkohlblüten zu sehen. Daher sollte der Blumenkohl in den nächsten Tagen gut beobachtet werden. Blumenkohl wird geerntet, solange der Kopf noch fest, schön weiß und geschlossen ist. Auch hier sollte man lieber kleinere Köpfe ernten, als ungenießbare oder am Ende gar keine. Bekommen die Köpfe zu viel Licht, verfärben sie sich und werden unansehnlich. Wenn sich die Blätter nicht von allein über dem Kopfansatz schließen, können die äußeren Blätter darüber geknickt werden um eine Verfärbung des Kopfes zu verhindern. Raupenkot oder Fliegen lassen sich beim Putzen gut abwaschen. Blumenkohl hält sich im Kühlschrank nur wenige Tage, deshalb sollte er so frisch wie möglich zubereitet werden. Er kann aber auch z.B. in Essig sauer eingelegt oder eingefroren werden.
19.08.2023 Kohl-Ernte Auf vielen Parzellen sind der Spitzkohl und der Wirsing schon erntereif. Der Rotkohl ziert sich noch und braucht wohl etwas länger. Zur Ernte drückt man am besten die Außenblätter nach unten und schneidet dann den Kohl am Strunk mit einem Messer ab. Wartet man zu lange mit der Ernte, platzen die Köpfe eventuell auf. Besonders Köpfe, die schon Verletzungen haben, sollte man gleich ernten - sonst könnten faulige Stellen entstehen. Lieber etwas kleinere Köpfe ernten, als am Ende gar keine. Die Kohlköpfe lassen sich (je nach Sorte) sehr gut viele Tage im Gemüsefach im Kühlschrank aufheben. Wirsing und Spitzkohl eignen sich - kurz blanchiert - auch gut zum Einfrieren. Besonders lecker wird der Wirsing, wenn man die in Streifen geschnittenen Blätter blanchiert, abschreckt, das Wasser ausdrückt und dann in der Pfanne mit Zwiebeln fertig schmort. Dazu Meerrettich und Sahne…fein :-) Der Spitzkohl dieses Jahr ist eine andere Sorte als die letzten Jahre. Er wird laut Sortenbeschreibung nicht schwerer als 1-1,5kg.
06.09.2023 Lauch ernten Der Lauch sollte möglichst geerntet werden, bevor die Porreeminierfliege zu ihrem letzten Flug aufbricht. Erfahrungsgemäß werden die Schäden ab September immer größer und der Spass mit dem Lauch immer weniger... ;-) Zur Ernte seitlich der Pflanze mit der Grabegabel oder dem Spaten tief einstechen und die Erde leicht aufhebeln. Die Pflanze rausziehen und die Wurzeln abschneiden. Lauch lässt sich - kurz blanchiert - gut einfrieren. Im Gemüsefach im Kühlschrank hält er gut einige Tage aus.
06.09.2023 Kartoffeln In der Regel werden Kartoffeln zwei bis drei Wochen, nachdem das Kraut komplett abgestorben ist, geerntet. Erst dann sind sie schalenfest und auch lagerfähig. Solange noch Grün an den Pflanzen vorhanden ist, wachsen die Knollen noch weiter. Vorher kann natürlich schon sukzessive soviel geerntet werden, wie in den nächsten Tagen verbraucht wird. Zur Ernte die Dämme z.B. mit der Grabegabel möglichst tief ausheben, bis keine Kartoffeln mehr zu finden sind. Kaputte oder zu kleine Kartoffeln möglichst nicht auf dem Feld liegen lassen, sondern getrennt entsorgen (Ausfallkartoffeln im nächsten Jahr). Frisch geerntete Kartoffeln enthalten noch viel Wasser. Beim Kochen im Wasser zerfallen sie daher sehr schnell. Die Garzeit ist sehr viel kürzer, als man dies von länger gelagerten Kartoffeln gewöhnt ist. Daher empfiehlt es sich, z.B. einen Siebeinsatz oder Schnellkochtopf zu verwenden, um die Kartoffeln im Dampf zu garen. Dieser Effekt verringert sich ab einer Lagerdauer von ca. vier Monaten: Je mehr Wasser die Knollen während der Lagerung verlieren, desto fester bleiben sie beim Kochen und die Garzeit verlängert sich entsprechend. Zubereitungsarten wie z.B. braten, gratinieren oder Backofenkartoffeln funktionieren mit den frischen Kartoffeln in der Regel gut und (wegen der verringerten Garzeit) auch schnell… :-) Unsere Kartoffelsorte „Agria“ (übrigends die Standardkartoffel im ökologischen Anbau… ;-)) wird mit „vorwiegend festkochend“ beschrieben. Da es über das Kochverhalten und die Sortenauswahl schon einige Diskussionen gab, hier ein paar Infos zum Thema: Die Bezeichnungen „festkochend“, „vorwiegend festkochend“ und „mehlig kochend“ beziehen sich auf den Stärkegehalt der Kartoffeln. Von viel Stärke (mehlig) bis wenig Stärke (festkochend). Die verschiedenen Sorten werden in diese Kategorien eingeteilt. Der Stärkegehalt einer Sorte kann aber schwanken! Einfluss darauf haben etwa Witterung, Düngung und Lagerung der Kartoffeln. Auch Pflanzenschutzmaßnahmen können sich auf den Stärkegehalt auswirken. Im großflächigen, professionellen und meist konventionellen Anbau, kann der Landwirt also - unter Umständen - den Stärkegehalt der Kartoffeln begrenzt beeinflussen. Unter hohem Energie- und Arbeitsaufwand! Auch die professionelle Lagerung von Kartoffeln, meist in CA-Lagern (Controlled Atmosphere), kann sich auf den Stärkeanteil auswirken. In diesen Lagern werden die Kartoffeln begast (meistens mit CO²…) und zusätzlich mit chemischen Keimhämmern behandelt. Hier noch Links zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/CA-Lager https://www.wir-essen-gesund.de/staerke-kartoffelsorte/ Tipp für die Küche: Wenn im Rezept mehlige Kartoffel verlangt werden (z.B. Gnocchi o. Schupfnudeln) zielt dies auf den Stärkegehalt ab. Wenn keine mehligen zur Hand sind, kann man die fehlende Stärke z.B. durch etwas mehr Mehl oder Speisestärke ausgleichen. So hat mir das mal ein Koch erklärt. Wichtig ist seiner Erklärung nach, immer eine „Probenudel“ zu machen um zu kontrollieren, ob der Teig so richtig ist.
06.09.2023 Rosenkohl Um beim Rosenkohl grössere und gleichmässigere Röschen zu bekommen, sollte man Anfang September die sogenannte Terminalknospe entfernen. Sie bildet sich an der Spitze der Pflanze und kann mit einem Messer abgeschnitten werden. Die Pflanze stellt dann das Längenwachstum ein und steckt mehr Energie in die Ausbildung der Röschen. Zwar wird die Pflanze dadurch etwas empfindlicher gegen Frost, der höhere Ertrag lohnt aber meistens das Risiko. Geerntet wird der Rosenkohl in der Regel im Winter, nach den ersten Frösten. Bei der GSE kann er daher bis zur Parzellenrückgabe stehen bleiben und mit als letztes geerntet werden. Geerntet werden dann die ganzen Stangen und die Röschen danach vom Stängel abgebrochen.
16.06.2023 Kartoffel hacken Um die Kartoffeln zu hacken und gleichzeitig die Dämme aufzuhäufeln, empfehlen wir folgendermaßen vorzugehen: Um unten am Damm lockere Erde zum Anhäufeln zu haben, zunächst zwischen zwei Dämmen mit der Hacke die Erde auflockern (Bild 1). Dann die Dammflanke mit der scharfen Hacke von unten nach oben hacken und dabei lockere Erde von unten mit hochziehen ( Bild 2+3). Dabei macht es den Kartoffelpflanzen nichts aus, verschüttet zu werden, sie wachsen immer weiter ans Licht (Bild 4). Dann das Ganze von der anderen Seite des Damms aus wiederholen (Bild 5). So kann in einem Arbeitsgang gehackt und gehäufelt werden. Die Dammkrone (also zwischen den Kartoffelpflanzen = “in der Reihe” ), wo die Hacke nicht hinkommt, sollte dann im Verlauf ab und zu gejätet werden :-)
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Kartoffel
16.06.2023 Rankhilfe für die Erbsen Die Erbsen brauchen i.d.R. eine Rankhilfe wenn sie grösser werden. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Über schräg eingesteckte Reiser bis zum Karnickeldraht kann alles mögliche verwendet werden. Wichtig ist, dass die Erbsen etwas zum Festhalten haben. Am Anfang muss man ihnen noch etwas nachhelfen, später halten sie sich von selbst an der Rankhilfe fest.
16.06.2023 Kartoffelkäfer bekämpfen Zur Bekämpfung dieses Schädlings ist - auf kleinen Flächen - immer noch das Absammeln die wirksamste Methode. Da die Käfer und die Larven sehr faul und träge sind, gelingt dies meistens gut und effektiv. Allerdings stellen sie sich gerne tot und lassen sich bei Berührung schnell auf die Erde fallen, wo man sie oft nur schwer wiederfindet. Wenn man Käfer / Larven gesammelt hat, bitte sofort unschädlich machen! (zerquetschen oder zerhacken). Wenn man Eier (Gelege) an der Unterseite der Kartoffelblätter findet, kann man die Blätter abknipsen und z.B. zwischen zwei Steinen zerreiben. Eine Bildanleitung zum effektiven Absammeln der Larven und Käfer finden Sie hier… Wie immer werden wir auch dieses Jahr wieder unsere Spritzmittel gegen die Käfer und die Braunfäule einsetzen. Gegen Altlarven und ausgewachsene Käfer hilft dies allerdings nur begrenzt. Sie stellen zwar vorübergehend ihre Fraßtätigkeit ein, sterben aber nicht ab. Bitte nach dem Umgang mit den Kartoffelpflanzen Hände waschen. Es könnten Reste vom Spritzmittel haften bleiben.
Käfer Eier (Gelege) Altlarven
30.06.2023 Zucchini Idealerweise werden die Früchte mit einer Länge von etwa 20-25cm geerntet. Zwischen der optimalen Erntegrösse und dem “Monster-Stadium” liegen meist nur etwa 1-3 Tage :-) Zur Ernte den Stiel am besten mit einem Messer durchschneiden.
Salatschule II
30.06.2023 Salat
Mögliche Nachfolger für den Salat könnten z.B. sein: Radieschen, Fenchel, Kohlrabi, Buschbohnen, Rote Bete... Neuen Salat kann man noch bis ca. Mitte Juli aus säen bzw. bis Mitte August aus pflanzen. Eine Anleitung zur Jungpflanzen-Anzucht gibt es z.B. HIER... Auf den Parzellen bewährt hat sich auch die “Salatschule” (im Bild). In einem Blumentopf sehr dicht ausgesäte Salatsamen auf der Fensterbank keimen lassen. Den Blumentopf dann, z.B. hinterm Tomatenhäuschen, zu dreiviertel in die Erde setzten und immer Pflänzchen daraus auspikieren. So hat man ständig kleine Salatpflanzen, um sie dahin zu setzten, wo gerade Platz auf der Parzelle ist.
Wenn die Kopfsalate in der Mitte schon eine feste Kugel bilden, sollte man sie als ganzen Kopf ernten. Dazu schneidet man sie am Wurzelansatz (knapp über der Erde) mit einem Messer ab oder dreht sie, bis sie abbrechen.
Den roten Batavia-Salat kann man auch als Pflücksalat ernten (immer die äußeren Blätter abzupfen) oder man wartet, bis sich eine große, kopfartige Rosette gebildet hat und erntet ihn dann im Ganzen.
Der Eissalat hat meistens etwas mehr Zeit bis zur Ernte. Er hat eine etwas längere Entwicklungszeit, geht erst spät in Blüte und kann somit als letzte der Salatpflanzen geerntet werden.
Grundsätzlich erntet man Salate möglichst bevor sie schießen (in Blüte gehen). Wenn der Salat in der Mitte einen “Zapfen” treibt, also nicht kugelig sondern kegelförmig wird (am besten mit der Hand fühlen), ist er kurz vor dem Schießen. Deshalb sollte man die Salate genauer beobachten und ggf. lieber kleinere Salate ernten als gar keine.
Hier ein anderes Beispiel: am Beetrand einen Bereich markieren (mit Steinen o. Stöcken...) und verschiedene Salate dicht aussäen. Bei dieser Methode ist etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt, da im Freiland Witterung, Schädlinge und Unkraut eine größere Rolle spielen als bei der geschützten Anzucht auf dem Fensterbrett. Hat sich aber auch gut bewährt!
Salatschule I
30.06.2023 Kohlrabi In der Regel sind Kohlrabi erntefähig, wenn sie einen Durchmesser von etwa 8cm erreicht haben. Stehen die Kohlrabi zu lange auf dem Beet, werden die Knollen schnell holzig (also lieber kleinere Kohlrabi ernten, als holzige…:-) Zur Ernte die Knolle am besten mit Wurzel aus der Erde ziehen und mit einer Gartenschere die Wurzel und die groben Blätter abschneiden. Die Blätter können als Mulchmaterial auf den Beeten liegen bleiben. Schöne saftige, grüne Blätter und Stängel können beim Zubereiten auch mit verwendet werden. Neue Kohlrabi können noch bis Ende Juli / Anfang August ausgepflanzt werden. Wenn die Kohlrabi bei warmen Wetter oder nach anhaltender Trockenheit plötzlich viel Regen bekommen, platzen die Knollen oft auf. Geplatzte (oder verschorfte) Exemplare können natürlich genauso verwendet werden, wie schöne runde. Sie sehen halt nicht so schön aus. Da sich aber schneller Fäulnis oder Schädlinge in ihnen ausbreiten können, sollte man ggf. die geplatzten zuerst ernten und verarbeiten. (Einfach die schadhaften Stellen abschälen oder ausschneiden.)
19.07.2023 Bohnen ernten Man erntet die Bohnen, wenn sie etwa bleistiftdick sind. Wenn man die Bohne in der Mitte bricht, sollte die Bruchstelle grün und saftig sein und die Kerne nicht zu groß. Lässt man die Bohnen zu lange am Strauch hängen, bilden sie Fäden aus und werden schnell “grasig” (faserig). An der Bruchstelle sind dann weiße, trockene Stellen im Querschnitt um die Kerne sichtbar. Alle 3-4 Tage sollten die Pflanzen jetzt “durchgeerntet” werden, bis keine Bohnen mehr ausreifen. Diese Ernteperiode dauert ca. drei bis vier Wochen. Durchernten heißt, dass alle Bohnenpflanzen nach den größten Schoten abgesucht werden. Diese werden dabei vorsichtig abgepflückt, möglichst ohne die Pflanzen zu schädigen. Bohnen lassen sich sehr gut einfrieren. Dazu sollten sie vorher blanchiert werden. Auch zum Einmachen eignen sie sich gut. An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal das “Kleine Handbuch der Gemüsekunde” wärmstens empfehlen. Darin finden Sie zu fast allen Kulturen bei der GSE Infos über Anbau, Ernte, Inhaltsstoffe, Verarbeitung und Lagerung. Es wurde herausgegeben von der Uni Kassel, die das erste GemüseSelbstErnte Projekt in Deutschland ins Leben gerufen hat. Hier der Link zum Handbuch als PDF...
19.07.2023 Fenchel bald erntefähig Der Fenchel sollte in den nächsten Tagen gut beobachtet werden, ob er schon erntefähig ist. Manchmal geht es im Sommer sehr schnell, dass die Pflanzen anfangen zu “schossen” (in Blüte gehen). Wenn sich die Zwiebel streckt und in der Mitte Blütenstängel treibt, ist es höchste Zeit. (im Bild rechts) Zur Ernte unterhalb der Zwiebel den Wurzelhals durchschneiden oder mit der Gartenschere abzwicken. Die Blattstiele mit dem Messer abschneiden. (Auch die Blätter können verwendet werden) Auch beim Fenchel empfehlen wir: lieber kleinere Zwiebeln ernten, als ungenießbare.
19.07.2023 Mangold Man erntet am besten immer die großen, äußeren Blätter, so dass die Pflanze aus der Mitte heraus immer wieder nachwächst. So kann der Mangold den ganzen Sommer über geerntet werden. Die Blätter zur Ernte ganz unten aus der Staude herausbrechen. Wenn man die Stiele höher abbricht oder abschneidet, bildet sich leicht Fäulnis. Zubereitet wird der Mangold gerne ähnlich wie Spinat. Die Stiele der Blätter können allerdings sehr gut mit verwendet werden. Entweder zusammen mit den Blättern oder auch einzeln, ähnlich wie Spargel. Unschöne, gelblich verfärbte oder stark von Läusen befallene Blätter kann man auf die gleiche Weise ausbrechen und auf dem Kompost entsorgen. Die Pflanze wächst - wie gesagt - immer wieder nach.
19.07.2023 Gemüse nachpflanzen / -säen Auch jetzt noch kann man neues Gemüse nachpflanzen oder aussäen. Zum Beispiel Salat, Bohnen, Spinat, Radieschen, Winterrettich, etc.... Aber Achtung: die letzten Aussaattermine für bestimmte Gemüse rücken näher! Anhaltspunkte findet Ihr z.B. hier auf unserer Website oder im Kleinen Handbuch der Gemüsekunde. Und natürlich geben wir auch bei den Feldterminen Tipps zum Nachpflanzen / -säen...
05.08.2023 Brokkoli Auf vielen Parzellen schiebt der Brokkoli schon schöne Blüten. Daher sollte der Brokkoli in den nächsten Tagen gut beobachtet werden, ob er schon geerntet werden kann. Beim Brokkoli wird die Hauptblüte geerntet, wenn sie schön groß aber noch grün ist. Die Kohlpflanze kann stehen bleiben, damit auch von den nachwachsenden Seitentrieben die kleineren Blütenköpfe geerntet werden können. So kann man bis in den Herbst immer wieder Brokkoli ernten. Brokkoli sollte geerntet werden, bevor sich die Blütenknospen öffnen und er nicht mehr genießbar ist. Daher lieber kleine Brokkoli ernten, als gar keine… :-)
05.08.2023 Rote Bete Bei der Roten Bete sind schon viele Knollen erntereif. Kleinere Rüben können noch stehen bleiben, bis sie die gewünschte Größe erreicht haben. Wichtig ist, dass die Blätter von der Rübe nicht abgeschnitten, sondern abgedreht werden, sonst bluten sie aus. Rote Bete eignen sich gut zum Einmachen oder auch Tiefgefrieren. Rote Bete, die bis Mitte Juni gesät oder gepflanzt wurden, können auch gut mit ins Winterlager genommen werden.
05.08.2023 Zwiebeln Um die Zwiebeln als Lagergemüse zu ernten, wartet man mit der Ernte bis sie “einziehen” bzw. auf den so genannten “Schlottenknick”. Das heißt, wenn - auf das ganze Feld betrachtet - etwa 85% der Schlotten eingetrocknet sind bzw. liegen, sind die Zwiebeln erntefertig. Ernten sollte man - wenn möglich - an einem trockenen Tag. Nach der Ernte sollten die Zwiebeln noch getrocknet werden. Am Besten flach in Kisten ausgebreitet, an einem luftigen aber geschützen Ort. Im großen Anbau werden die Zwiebeln auf dem Acker getrocknet und dabei mehrmals gewendet. Für kleine Mengen eignet sich besser ein Balkon, eine geschützte Terrasse, ein Dachboden o.ä. Nach dem Trocknen schneidet man die Schlotten ab, reibt vorsichtig die lose Schale ab und kann dann die Zwiebeln z.B. in Netze verpacken und in der Küche aufhängen. Natürlich kann man auch jetzt schon frische Zwiebel ernten und verzehren! Für längere Zeit aufheben kann man diese dann halt nicht. Dafür schmecken sie m.M. nach viel besser… :-)
05.08.2023 Kürbis Wenn der Stiel, mit dem der Kürbis an der Pflanze hängt, trocken und holzig ist (im Bild) sind die Kürbisse voll ausgereift und auch lagerfähig. Dies ist normalerweise erst Ende September / Anfang Oktober soweit. Sie halten dann viele Monate z.B. auch im Bücherregal :-). Zur Ernte den Stiel knapp an der Pflanze abschneiden, so daß an der Frucht noch möglichst viel Stiel dranbleibt. Grundsätzlich kann man die Kürbisse aber auch ernten und verzehren, wenn der Stiel noch saftig ist. Die Lagerdauer verringert sich dann eben entsprechend. Ein Nachreifen der Früchte bei Raumtemperatur ist auch möglich, wenn sie bei gutem, trockenem Wetter geerntet werden und keine Verletzungen aufweisen. Generell sollten die reifen Kürbisse nicht zu lange bei feuchten Wetter auf dem Beet liegen bleiben. Um Fäulnis vorzubeugen kann man die Früchte z.B. auf Stroh oder eine ähnliche Unterlage betten, damit sie nicht direkt mit der Erde in Kontakt sind. Spätestens vor den ersten Frösten sollten alle Früchte abgeerntet werden.
19.08.2023 Blumenkohl Auf einigen Parzellen sind schon die ersten Blumenkohlblüten zu sehen. Daher sollte der Blumenkohl in den nächsten Tagen gut beobachtet werden. Blumenkohl wird geerntet, solange der Kopf noch fest, schön weiß und geschlossen ist. Auch hier sollte man lieber kleinere Köpfe ernten, als ungenießbare oder am Ende gar keine. Bekommen die Köpfe zu viel Licht, verfärben sie sich und werden unansehnlich. Wenn sich die Blätter nicht von allein über dem Kopfansatz schließen, können die äußeren Blätter darüber geknickt werden um eine Verfärbung des Kopfes zu verhindern. Raupenkot oder Fliegen lassen sich beim Putzen gut abwaschen. Blumenkohl hält sich im Kühlschrank nur wenige Tage, deshalb sollte er so frisch wie möglich zubereitet werden. Er kann aber auch z.B. in Essig sauer eingelegt oder eingefroren werden.
19.08.2023 Kohl-Ernte Auf vielen Parzellen sind der Spitzkohl und der Wirsing schon erntereif. Der Rotkohl ziert sich noch und braucht wohl etwas länger. Zur Ernte drückt man am besten die Außenblätter nach unten und schneidet dann den Kohl am Strunk mit einem Messer ab. Wartet man zu lange mit der Ernte, platzen die Köpfe eventuell auf. Besonders Köpfe, die schon Verletzungen haben, sollte man gleich ernten - sonst könnten faulige Stellen entstehen. Lieber etwas kleinere Köpfe ernten, als am Ende gar keine. Die Kohlköpfe lassen sich (je nach Sorte) sehr gut viele Tage im Gemüsefach im Kühlschrank aufheben. Wirsing und Spitzkohl eignen sich - kurz blanchiert - auch gut zum Einfrieren. Besonders lecker wird der Wirsing, wenn man die in Streifen geschnittenen Blätter blanchiert, abschreckt, das Wasser ausdrückt und dann in der Pfanne mit Zwiebeln fertig schmort. Dazu Meerrettich und Sahne…fein :-) Der Spitzkohl dieses Jahr ist eine andere Sorte als die letzten Jahre. Er wird laut Sortenbeschreibung nicht schwerer als 1-1,5kg.
06.09.2023 Rosenkohl Um beim Rosenkohl grössere und gleichmässigere Röschen zu bekommen, sollte man Anfang September die sogenannte Terminalknospe entfernen. Sie bildet sich an der Spitze der Pflanze und kann mit einem Messer abgeschnitten werden. Die Pflanze stellt dann das Längenwachstum ein und steckt mehr Energie in die Ausbildung der Röschen. Zwar wird die Pflanze dadurch etwas empfindlicher gegen Frost, der höhere Ertrag lohnt aber meistens das Risiko. Geerntet wird der Rosenkohl in der Regel im Winter, nach den ersten Frösten. Bei der GSE kann er daher bis zur Parzellenrückgabe stehen bleiben und mit als letztes geerntet werden. Geerntet werden dann die ganzen Stangen und die Röschen danach vom Stängel abgebrochen.
06.09.2023 Kartoffeln In der Regel werden Kartoffeln zwei bis drei Wochen, nachdem das Kraut komplett abgestorben ist, geerntet. Erst dann sind sie schalenfest und auch lagerfähig. Solange noch Grün an den Pflanzen vorhanden ist, wachsen die Knollen noch weiter. Vorher kann natürlich schon sukzessive soviel geerntet werden, wie in den nächsten Tagen verbraucht wird. Zur Ernte die Dämme z.B. mit der Grabegabel möglichst tief ausheben, bis keine Kartoffeln mehr zu finden sind. Kaputte oder zu kleine Kartoffeln möglichst nicht auf dem Feld liegen lassen, sondern getrennt entsorgen (Ausfallkartoffeln im nächsten Jahr). Frisch geerntete Kartoffeln enthalten noch viel Wasser. Beim Kochen im Wasser zerfallen sie daher sehr schnell. Die Garzeit ist sehr viel kürzer, als man dies von länger gelagerten Kartoffeln gewöhnt ist. Daher empfiehlt es sich, z.B. einen Siebeinsatz oder Schnellkochtopf zu verwenden, um die Kartoffeln im Dampf zu garen. Dieser Effekt verringert sich ab einer Lagerdauer von ca. vier Monaten: Je mehr Wasser die Knollen während der Lagerung verlieren, desto fester bleiben sie beim Kochen und die Garzeit verlängert sich entsprechend. Zubereitungsarten wie z.B. braten, gratinieren oder Backofenkartoffeln funktionieren mit den frischen Kartoffeln in der Regel gut und (wegen der verringerten Garzeit) auch schnell… :-) Unsere Kartoffelsorte „Agria“ (übrigends die Standardkartoffel im ökologischen Anbau… ;-)) wird mit „vorwiegend festkochend“ beschrieben. Da es über das Kochverhalten und die Sortenauswahl schon einige Diskussionen gab, hier ein paar Infos zum Thema: Die Bezeichnungen „festkochend“, „vorwiegend festkochend“ und „mehlig kochend“ beziehen sich auf den Stärkegehalt der Kartoffeln. Von viel Stärke (mehlig) bis wenig Stärke (festkochend). Die verschiedenen Sorten werden in diese Kategorien eingeteilt. Der Stärkegehalt einer Sorte kann aber schwanken! Einfluss darauf haben etwa Witterung, Düngung und Lagerung der Kartoffeln. Auch Pflanzenschutzmaßnahmen können sich auf den Stärkegehalt auswirken. Im großflächigen, professionellen und meist konventionellen Anbau, kann der Landwirt also - unter Umständen - den Stärkegehalt der Kartoffeln begrenzt beeinflussen. Unter hohem Energie- und Arbeitsaufwand! Auch die professionelle Lagerung von Kartoffeln, meist in CA- Lagern (Controlled Atmosphere), kann sich auf den Stärkeanteil auswirken. In diesen Lagern werden die Kartoffeln begast (meistens mit CO²…) und zusätzlich mit chemischen Keimhämmern behandelt. Hier noch Links zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/CA-Lager https://www.wir-essen-gesund.de/staerke-kartoffelsorte/ Tipp für die Küche: Wenn im Rezept mehlige Kartoffel verlangt werden (z.B. Gnocchi o. Schupfnudeln) zielt dies auf den Stärkegehalt ab. Wenn keine mehligen zur Hand sind, kann man die fehlende Stärke z.B. durch etwas mehr Mehl oder Speisestärke ausgleichen. So hat mir das mal ein Koch erklärt. Wichtig ist seiner Erklärung nach, immer eine „Probenudel“ zu machen um zu kontrollieren, ob der Teig so richtig ist.
06.09.2023 Lauch ernten Der Lauch sollte möglichst geerntet werden, bevor die Porreeminierfliege zu ihrem letzten Flug aufbricht. Erfahrungsgemäß werden die Schäden ab September immer größer und der Spass mit dem Lauch immer weniger... ;-) Zur Ernte seitlich der Pflanze mit der Grabegabel oder dem Spaten tief einstechen und die Erde leicht aufhebeln. Die Pflanze rausziehen und die Wurzeln abschneiden. Lauch lässt sich - kurz blanchiert - gut einfrieren. Im Gemüsefach im Kühlschrank hält er gut einige Tage aus.
Gemüsebau Peter von Dohlen    Zum Fuggerschloß 43    86199 Augsburg   Tel: 0163/920 89 86 DE-ÖKO-006
Der Gemüse-Ticker....
Im Gemüse-Ticker stehen die jeweils aktuellsten Informationen an oberster Stelle. So wird im Verlauf der Saison eine Seite entstehen, auf der jeder nachschauen kann, wann das Gemüse erntereif ist oder welche Pflegemaßnahmen gerade angebracht sind. Auch generelle Tipps und Tricks finden sich dann im Verlauf, es lohnt sich daher immer mal wieder reinzuschauen ....:-) Natürlich gibt es zwischen den verschiedenen SelbstErnte-Standorten aufgrund der Bodenbeschaffenheit und Witterung Unterschiede bei der Entwicklung der Gemüsekulturen. Deshalb sollte jede/r prüfen, ob die beschriebenen Anzeichen der Unkrautentwicklung oder Erntereife beim Gemüse auf der eigenen Parzelle schon zutreffen! Der Gemüse-Ticker kann und soll aber nicht das persönliche Gespräch ersetzen. Die aktuellen Feldtermine finden Sie HIER.
2023 Hacken, die ultimative Pflegemaßnahme... Mit dem Hacken sollte möglichst bald nach der Übergabe begonnen werden, wenn die Ansaaten auflaufen bzw. die Reihen auf den Beeten sichtbar sind und die Unkräuter sich noch im 2-4 Blatt-Stadium befinden. Das Hacken dient aber nicht nur der Unkrautbekämpfung: “Einmal Hacken ist so gut wie einmal Gießen” ist z.B. ein gängiger Satz im Gemüsebau. Durch das Auflockern der Oberfläche werden die Kapillaren zerstört, die beim Einsickern des Regen oder Gießwassers entstanden sind. So wird die Verdunstung verhindert und das Wasser steht den Pflanzen länger zur Verfügung. Es empfielt sich daher nach einem Regen zu Hacken, sobald die Oberfläche trocken genug ist. Durch die Belüftung wird ausserdem das Bodenleben aktiviert, so dass Nährstoffe mobilisiert werden. Nicht zuletzt können manche Schädlinge im Zaum gehalten werden, z.B. die Möhrenfliege, die Ihre Eier zwischen den Reihen ablegt. Durch häufiges Hacken werden die Larven auf ihrem Weg zur Möhre gestört. Gerne zeigen wir vor Ort, wie man mit den verschiedenen Hacken effizient, kräfte- und rückenschonend umgeht.
2023 Ein paar Worte zum Umgang mit Wasser: Grundsätzlich ist zu sagen, dass man vor dem Gießen kontrollieren sollte, ob noch Feuchtigkeit im Boden vorhanden ist. Wenn in etwa 6 bis 10cm Tiefe der Boden noch feucht ist, ist ein Bewässern der Pflanzen nicht nötig! (Viel wichtiger ist hier das Hacken, damit die Feuchtigkeit im Boden bleibt.) Insbesondere Feldfrüchte, wie z.B. Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Rote Bete, Bohnen, Spinat, etc. , müssen i.d.R. nicht gegossen werden, sondern kommen mit dem Wasser aus, das vom Himmel fällt. Nur in ganz extremen, sehr heißen Trockenphasen, in denen ca. 2 Wochen gar kein Regen fällt und der Kontakt zum Bodenwasser ganz abreißt, kann ein Bewässern dieser Kulturen notwendig werden. Doch auch dann muss uns klar sein, dass das Gießen mit der Kanne immer nur eine Notversorgung der Pflanzen sein kann. Den Anschluss an das Bodenwasser können wir dadurch nicht wiederherstellen. Wer an einem warmen Tag gießt und sich einmal die Mühe macht nachzusehen, wird feststellen, dass das Wasser nur ca. 5-6cm eindringt. Es erreicht also niemals die Bodenschichten, aus denen sich gut angewachsene Pflanzen versorgen. Ausnahmen sind natürlich frische Pflanzungen oder Aussaaten, die noch nicht angewachsen oder aufgegangen sind und keine tieferen Wurzeln gebildet haben. Hier sollte man ein Auge darauf haben, dass stets genügend Wasser vorhanden ist, damit sie anwachsen. Um das Gießwasser möglichst lange im Boden zu halten, kann man z.B. die Beete abdecken (mit Vlies oder Lochfolie) oder die Erde zwischen den Pflanzen mit Ernterückständen oder Gras bedecken (mulchen). Wenn Pflanzen an besonders heißen Tagen die Blätter hängen lassen, ist dies noch kein Grund zur Besorgnis. Die Pflanzen ziehen das Wasser zum Schutz in die Wurzeln zurück und stehen am Abend meist wieder knackig da! Zum sparsamen, sinnvollen und verantwortlichen Umgang mit dem Wasser gehört neben o.g. Punkten auch, dass jeder darauf achtet, die Wasserhähne am Wasserwagen sorgfältig zu schließen und beim Auffüllen der Gießkannen dabei zu bleiben, damit sie nicht überlaufen. Zum Reinigen von Gerät und Händen kann z.B. auch ein Eimer mit Wasser gefüllt werden, welches dann mehrmals verwendet wird. Wir möchten Euch alle bitten, gemeinsam darauf zu achten, dass kein Wasser sinnlos verschwendet wird. Danke!! Mehr Informationen zum Bewässern und den Alternativen dazu gibt´s HIER.
2023 Kleiner Tipp zum Gießen: Wichtig bei der Bewässerung ist die Regelmäßigkeit: Wenn man einmal anfängt sein Gemüse zu gießen, sollte man es regelmäßig gießen, da die Pflanzenwurzeln sich auf das Gießwasser verlassen und deswegen keine übermäßigen Anstrengungen unternehmen, selber in größere Tiefen zu wachsen, um noch vorhandene Bodenreserven zu erschließen. Wenn man allerdings auf das Wurzelwachstum der Pflanzen vertraut und diese nur gießt, wenn sie offensichtlich „schlapp“ sind und Wasser benötigen, wird man u. U. genau dieselbe Erntemengen erzielen, mit einer kleinen Ernteverzögerung von einigen Tagen. Also      lieber      sparsam      gießen      und      die      Pflanzen      genau beobachten, ob sie wirklich Wasser brauchen! Wenn man gießen möchte, sollte man dies abends tun: Dann haben die Pflanzen die ganze Nacht Zeit, sich mit Hilfe des Wassers zu erholen. Nur wenn großer Schneckenandrang herrscht, kann es sinnvoller sein, erst früh morgens zu gießen. Die Schnecken würden sich durch das Gießen am Abend angezogen fühlen, da sie die feuchte Kühle sehr mögen. Bei Kohlrabi kann man mit regelmäßigem Gießen dem Platzen vorbeugen und Radieschen werden milder, je mehr Wasser ihnen zu Verfügung steht. Bohnen und Erbsen brauchen zur Zeit der Schotenausbildung nach der Blüte etwas mehr Wasser. Quelle: “Kleines Handbuch der Gemüsekunde”
30.05.2023 Erdfloh Oh Oh, der Erdfloh... Normalerweise würde ich an dieser Stelle schreiben, dass die Kohlpflanzen dem Erdfloh schon davon wachsen, dass die Schäden nicht so schlimm werden usw.... Leider ist der Befall im Bärenkeller dieses Jahr besonders schlimm. Dies ist sicher der - für den Erdfloh - günstigen Witterung zu zu schreiben. Zudem haben die Pflanzen auch vorher schon unter Starkregen und Hagel gelitten und sind daher weniger widerstandsfähiger. Im Bio-Anbau gibt es kein wirksames Spritzmittel gegen den Erdfloh. Insektenschutznetze wären eine Möglichkeit, müssten aber VOR Befall aufgebracht werden. Weiter Infos zu Erdfloh, Blattlaus und co, findet Ihr Hier…
30.05.2023 Aussaaten Nahezu alle anderen Aussaaten sind mehr oder weniger gut aufgegangen. Ganz wichtig ist es hier, sobald man die Reihen auf den Beeten sehen kann, die Oberfläche zwischen den Reihen zu lockern (Hacken!!). Gerade Bohnen und Erbsen sind so genannte „Hackfrüchte“, die regelmäßiges Hacken lieben und mit einem reichen Ertrag belohnen. Lauchzwiebel und Rote Bete haben es ähnlich schwer wie die Möhren, die verkrustete Oberfläche zu durchbrechen. Wer sich traut, lockert die Erde zwischen den Reihen. Wenn dabei lockere Erde auf die Reihen fällt, kann das helfen, die Erde unter den Krümeln aufzuweichen und so den Keimlingen das Aufgehen zu erleichtern. Dass die Saaten dieses Jahr so ungleichmäßig aufgehen liegt an den ungünstigen Wetterbedingungen und den daraus resultierenden schlechten Bodenverhältnissen während und nach der Aussaat.
30.05.2023 Möhren Die Möhren haben es dieses Jahr besonders schwer, die – durch Starkregen und anschließendem Sonnenschein stark verkrustete - Oberfläche zu durchbrechen. Es sieht augenscheinlich so aus, als ob die Saat nicht aufgeht. Unsere Erfahrung mit den Möhren ist, dass sie unwahrscheinlich hart im Nehmen sind. Gerade in Göggingen, wo die Oberfläche besonders stark verkrustet, haben wir letztes Jahr beobachtet, dass nach jedem Regen, wenn die Oberfläche wieder weich wird, neue Möhren aufgehen. Wir haben an den Möhren zunächst gar nichts getan und dann eine Rekordernte eingefahren. Hier ist also eher Gelassenheit gefragt als Aktionismus :-) Wer dem Möhren helfen möchte, kann versuchen, die Oberfläche auf den Reihen vorsichtig zu Perforieren. Dabei muss man darauf achten, die Erde nicht zu verschieben, damit die Samen nicht freigelegt werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Oberfläche zu befeuchten und dann mit Vlies abzudecken, damit sie nicht gleich wieder austrocknet und noch stärker verkrustet.