Im Gemüse-Ticker stehen die jeweils aktuellsten Informationen an oberster Stelle.
So wird im Verlauf der Saison eine Seite entstehen, auf der jeder nachschauen kann, wann das Gemüse erntereif ist oder welche Pflegemaßnahmen
gerade angebracht sind. Auch generelle Tipps und Tricks finden sich dann im Verlauf, es lohnt sich daher immer mal wieder reinzuschauen ....:-)
Natürlich gibt es zwischen den verschiedenen SelbstErnte-Standorten aufgrund der Bodenbeschaffenheit und Witterung Unterschiede bei der
Entwicklung der Gemüsekulturen. Deshalb sollte jede/r prüfen, ob die beschriebenen Anzeichen der Unkrautentwicklung oder Erntereife beim
Gemüse auf der eigenen Parzelle schon zutreffen!
Der Gemüse-Ticker kann und soll aber nicht das persönliche Gespräch ersetzen. Die aktuellen Feldtermine finden Sie HIER.
DE-ÖKO-006
2025
Hacken, die ultimative Pflegemaßnahme...
Mit
dem
Hacken
sollte
möglichst
bald
nach
der
Übergabe
begonnen
werden,
wenn
die
Ansaaten
auflaufen
bzw.
die
Reihen
auf
den
Beeten
sichtbar
sind
und
die
Unkräuter
sich
noch
im
2-4
Blatt-Stadium
befinden.
Das
Hacken
dient
aber
nicht
nur
der
Unkrautbekämpfung:
“Einmal
Hacken
ist
so
gut
wie
einmal
Gießen”
ist
z.B.
ein
gängiger
Satz
im
Gemüsebau.
Durch
das
Auflockern
der
Oberfläche
werden
die
Kapillaren
zerstört,
die
beim
Einsickern
des
Regen
oder
Gießwassers
entstanden
sind.
So
wird
die
Verdunstung
verhindert
und
das
Wasser
steht
den
Pflanzen länger zur Verfügung. Es empfielt sich daher nach einem Regen zu Hacken, sobald die Oberfläche trocken genug ist.
Durch die Belüftung wird ausserdem das Bodenleben aktiviert, so dass Nährstoffe mobilisiert werden.
Nicht
zuletzt
können
manche
Schädlinge
im
Zaum
gehalten
werden,
z.B.
die
Möhrenfliege,
die
Ihre
Eier
zwischen
den
Reihen
ablegt.
Durch
häufiges Hacken werden die Larven auf ihrem Weg zur Möhre gestört.
Gerne zeigen wir vor Ort, wie man mit den verschiedenen Hacken effizient,
kräfte- und rückenschonend umgeht.
2025
Ein paar Worte zum Umgang mit Wasser:
Grundsätzlich
ist
zu
sagen,
dass
man
vor
dem
Gießen
kontrollieren
sollte,
ob
noch
Feuchtigkeit
im
Boden
vorhanden
ist.
Wenn
in
etwa
6
bis
10cm
Tiefe
der
Boden
noch
feucht
ist,
ist
ein
Bewässern
der
Pflanzen
nicht
nötig!
(Viel
wichtiger
ist
hier
das
Hacken,
damit
die
Feuchtigkeit
im Boden bleibt.)
Insbesondere
Feldfrüchte,
wie
z.B.
Kartoffeln,
Möhren,
Zwiebeln,
Rote
Bete,
Bohnen,
Spinat,
etc.
,
müssen
i.d.R.
nicht
gegossen
werden,
sondern kommen mit dem Wasser aus, das vom Himmel fällt.
Nur
in
ganz
extremen,
sehr
heißen
Trockenphasen,
in
denen
ca.
2
Wochen
gar
kein
Regen
fällt
und
der
Kontakt
zum
Bodenwasser
ganz
abreißt,
kann ein Bewässern dieser Kulturen notwendig werden.
Doch
auch
dann
muss
uns
klar
sein,
dass
das
Gießen
mit
der
Kanne
immer
nur
eine
Notversorgung
der
Pflanzen
sein
kann.
Den
Anschluss an das Bodenwasser können wir dadurch nicht wiederherstellen.
Wer
an
einem
warmen
Tag
gießt
und
sich
einmal
die
Mühe
macht
nachzusehen,
wird
feststellen,
dass
das
Wasser
nur
ca.
5-6cm
eindringt.
Es
erreicht also niemals die Bodenschichten, aus denen sich gut angewachsene Pflanzen versorgen.
Ausnahmen
sind
natürlich
frische
Pflanzungen
oder
Aussaaten,
die
noch
nicht
angewachsen
oder
aufgegangen
sind
und
keine
tieferen
Wurzeln gebildet haben. Hier sollte man ein Auge darauf haben, dass stets genügend Wasser vorhanden ist, damit sie anwachsen.
Um
das
Gießwasser
möglichst
lange
im
Boden
zu
halten,
kann
man
z.B.
die
Beete
abdecken
(mit
Vlies
oder
Lochfolie)
oder
die
Erde
zwischen
den Pflanzen mit Ernterückständen oder Gras bedecken (mulchen).
Wenn
Pflanzen
an
besonders
heißen
Tagen
die
Blätter
hängen
lassen,
ist
dies
noch
kein
Grund
zur
Besorgnis.
Die
Pflanzen
ziehen
das
Wasser zum Schutz in die Wurzeln zurück und stehen am Abend meist wieder knackig da!
Zum
sparsamen,
sinnvollen
und
verantwortlichen
Umgang
mit
dem
Wasser
gehört
neben
o.g.
Punkten
auch,
dass
jeder
darauf
achtet,
die
Wasserhähne am Wasserwagen sorgfältig zu schließen
und beim Auffüllen der Gießkannen dabei zu bleiben, damit sie nicht überlaufen.
Zum Reinigen von Gerät und Händen kann z.B. auch ein Eimer mit Wasser gefüllt werden, welches dann mehrmals verwendet wird.
Wir möchten Euch alle bitten, gemeinsam darauf zu achten, dass kein Wasser sinnlos verschwendet wird.
Danke!!
Mehr Informationen zum Bewässern und den Alternativen dazu gibt´s HIER.
2025
Kleiner Tipp zum Gießen:
Wichtig
bei
der
Bewässerung
ist
die
Regelmäßigkeit:
Wenn
man
einmal
anfängt
sein
Gemüse
zu
gießen,
sollte
man
es
regelmäßig
gießen,
da
die
Pflanzenwurzeln
sich
auf
das
Gießwasser
verlassen
und
deswegen
keine
übermäßigen
Anstrengungen
unternehmen,
selber
in
größere
Tiefen zu wachsen, um noch vorhandene Bodenreserven zu erschließen.
Wenn
man
allerdings
auf
das
Wurzelwachstum
der
Pflanzen
vertraut
und
diese
nur
gießt,
wenn
sie
offensichtlich
„schlapp“
sind
und
Wasser
benötigen, wird man u. U. genau dieselbe Erntemengen erzielen, mit einer kleinen Ernteverzögerung von einigen Tagen.
Also lieber sparsam gießen und die Pflanzen genau beobachten, ob sie wirklich Wasser brauchen!
Wenn
man
gießen
möchte,
sollte
man
dies
abends
tun:
Dann
haben
die
Pflanzen
die
ganze
Nacht
Zeit,
sich
mit
Hilfe
des
Wassers
zu
erholen.
Nur
wenn
großer
Schneckenandrang
herrscht,
kann
es
sinnvoller
sein,
erst
früh
morgens
zu
gießen.
Die
Schnecken
würden
sich
durch
das
Gießen
am
Abend
angezogen
fühlen,
da
sie
die
feuchte
Kühle
sehr
mögen.
Bei
Kohlrabi
kann
man
mit
regelmäßigem
Gießen
dem
Platzen
vorbeugen
und
Radieschen
werden
milder,
je
mehr
Wasser
ihnen
zu
Verfügung
steht.
Bohnen
und
Erbsen
brauchen
zur
Zeit
der
Schotenausbildung nach der Blüte etwas mehr Wasser.
Quelle: “Kleines Handbuch der Gemüsekunde”
24.05.2025
Möhrenreihen freilegen
Um möglichst früh mit dem Hacken beginnen zu können, empfehlen wir, sich “die Reihen frei zu legen”. Besonders auf den Möhrenbeeten ist
es oft schwierig, zwischen Kraut und Unkraut zu unterscheiden. Dennoch ist es sehr wichtig, jetzt schon das Unkraut durch jäten und Hacken
zu bekämpfen (erhöhter Unkrautdruck). Um die Reihen zu markieren, kann man z.B. mit einem “Glättspan” (im Bild; liegt im Bauwagen) oder
mit einem Messer o.Ä. auf beiden Seiten der Reihe die Erde wegkratzen. Zwischen den so freigelegten Reihen kann man dann vorsichtig
(aber bequem) das erste Mal hacken.
= hier sind die Möhrchen :-)
24.05.2025
Kartoffel hacken
Um die Kartoffeln zu hacken und gleichzeitig die Dämme aufzuhäufeln, empfehlen wir folgendermaßen vorzugehen:
Um unten am Damm lockere Erde zum Anhäufeln zu haben, zunächst zwischen zwei Dämmen mit der Hacke die Erde auflockern (Bild 1).
Dann die Dammflanke mit der scharfen Hacke von unten nach oben hacken und dabei lockere Erde von unten mit hochziehen ( Bild 2+3).
Dabei macht es den Kartoffelpflanzen nichts aus, verschüttet zu werden, sie wachsen immer weiter ans Licht (Bild 4). Dann das Ganze von
der anderen Seite des Damms aus wiederholen (Bild 5). So kann in einem Arbeitsgang gehackt und gehäufelt werden.
Die Dammkrone (also zwischen den Kartoffelpflanzen = “in der Reihe” ), wo die Hacke nicht hinkommt, sollte dann im Verlauf ab und zu
gejätet werden :-)
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Kartoffel
24.05.2025
Umgang mit der Hacke
Zum Hacken kann die Rübenhacke (scharfes Blatt) oder die Garehacke (drei Zinken) verwendet werden.
Die Rübenhacke wird in etwa zwei bis vier Zentimeter Tiefe mit einer fließenden Bewegung durch die Erde gezogen. Der Boden sollte trocken
genug sein, so dass die Erde locker über das Hackmesser abläuft und nicht zu viel Erde an der Hacke haften bleibt.
Ist der Boden noch zu feucht, um mit der Rübenhacke zu arbeiten, kann mit der Garehacke gelockert werden. Auch die wird einfach in einer
fließenden Bewegung geführt. Mit den Zinken kann etwas tiefer gelockert werden. Auch zum Krümeln von scholliger Erde eignet sie sich gut.
Wie zuvor schon erwähnt, ist Hacken momentan die wichtigste Pflegemaßnhme. Gerade die ersten Tage und Wochen sind hier entscheidend
für den späteren Erfolg!! Weitere Informationen zum Thema Unkrautbekämpfung finden Sie hier:
- Infoabend 2020 - Infoabend 2015
die Reihe ist sauber
gejätet und gewässert
die Pflänzchen
vorsichtig mit der
Wurzel aus der Erde
ziehen
wo Lücken in der
Reihe sind mit dem
Finger ein Loch
stechen...
...und die Pflanze
einpflanzen; leicht
andrücken.
Fertig :-)
So werden die Pflanzen gleichmäßig auf die Reihe verteilt. Der optimale Abstand ist ca. 5-8cm.
Dass die Rote Bete so clusterartig aufgeht, liegt daran, dass es sich hier um so genannte Knäuelsamen handelt.
Pro Korn können daher ca. 0 bis 5 Pflänzchen aufgehen.
Auch Mangold und andere verwandte Arten bilden diese Art Samen.
04.06.2025
Rote Bete vereinzeln
Um bei der Roten Bete gleichmäßig große Knollen zu bekommen, kann man die Pflänzchen in der Reihe vereinzeln. Dies sollte man in den
nächsten Tagen machen, bevor die Pflanzen zu groß werden.
Zum Vereinzeln sollte die Reihe sauber gejätet sein (damit man die Pflanzen auch gut sieht). Vorher ist es ratsam, die Erde gut zu wässern.
Die empfindlichen Pflanzen lassen sich dann besser rausziehen und laufen nicht Gefahr, nach dem Umsetzten zu vertrocknen. Gut ist es
deshalb auch, bei bedecktem Himmel, abends oder gleich bei Regenwetter zu vereinzeln.
04.06.2025
Rankhilfe für die Erbsen
Die Erbsen brauchen i.d.R. eine Rankhilfe wenn sie grösser werden. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Über schräg
eingesteckte Reiser bis zum Karnickeldraht kann alles mögliche verwendet werden. Wichtig ist, dass die Erbsen etwas zum Festhalten haben.
Am Anfang muss man ihnen noch etwas nachhelfen, später halten sie sich von selbst an der Rankhilfe fest.
04.06.2025
Rucola und Radieschen ernten
Der Rucola ist erntereif. Er sollte am besten noch diese Woche geschnitten werden, bevor er in Blüte geht. Wenn man den Rucola in ca. 1cm
höhe abschneidet, kann man warten ob er nachwächst und dann evtl. ein zweites mal ernten.
Auch die Radieschen sind auf vielen Parzellen erntereif. Radieschen sollten möglichst jung geerntet werden, bevor sie holzig werden.
04.06.2025
Kleines Handbuch der Gemüsekunde
Wie jedes Jahr möchte ich euch allen hier noch einmal das „Kleine Hanbuch der Gemüsekunde“ wärmstens empfehlen.
Darin findet Ihr zu fast allen Kulturen bei der GSE Infos über Anbau, Ernte, Inhaltsstoffe, Verarbeitung und Lagerung. Es wurde
herausgegeben von der Uni Kassel, die das erste GemüseSelbstErnte Projekt in Deutschland ins Leben gerufen hat.
Hier der Link zum Handbuch als PDF...
04.06.2025
Neues Gemüse anpflanzen / Jungpflanzen selbst ziehen
Wenn auf einem Beet das vorhandene Gemüse abgeerntet ist, kann man dort auch wieder neues Gemüse anpflanzen (z.B. aktuell nach den
Radieschen). Dazu könnte man Jungpflanzen kaufen (bitte nur in Bio-Qualität!!) oder selber Jungpflanzen anziehen.
Eine Bildanleitung zur Jungpflanzen-Anzucht haben wir für Euch HIER…
Auf den Parzellen bewährt hat sich z.B. auch die “Salatschule I” (im Bild). In einem Blumentopf sehr dicht
ausgesäte Salatsamen auf der Fensterbank keimen lassen. Den Blumentopf dann wo Platz ist (z.B. hinter
dem Tomatenhäuschen), zu dreiviertel in die Erde setzten und immer wieder Pflänzchen daraus
auspikieren. So hat man ständig kleine Salatpflanzen um sie dahin zu setzten, wo gerade Platz auf der
Parzelle ist.
Salatschule I
Salatschule II
Hier ein anderes Beispiel: am Beetrand einen Bereich markieren
(mit Steinen o. Stöcken...) und verschiedene Salate dicht
aussäen.
Bei dieser Methode ist etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt,
da im Freiland Witterung, Schädlinge und Unkraut eine größere
Rolle spielen als bei der geschützten Anzucht auf dem
Fensterbrett.
Hat sich aber auch gut bewährt!
Für Gemüse wie z.B. Salat, Brokkoli, Kohlrabi, Chinakohl, Stangenbohnen etc. empfehlen wir die Voranzucht von Jungpflanzen.
Andere Sorten wie z.B. Radieschen, Rucola, Buschbohnen, Feldsalat, Spinat etc. können direkt auf das Beet gesät werden.
Infos zum Zeitpunkt für Aussaat und Pflanzung der verschiedenen Gemüsekulturen haben wir in diesen Tabellen für Euch zusammengestellt:
Kulturdaten Gemüse
Späteste Aussaattermine
04.06.2025
Jätefaust
Hier möchte ich euch ein wirklich nützliches Werkzeug vorstellen: die Jätefaust.
Wir benutzen die schon seit mehreren Jahren zum Jäten bei den Möhren, Zwiebeln, Rote Bete, Radieschen etc. Es hat sich gezeigt, dass das
Jäten tatsächlich ca. 10 mal schneller geht, als rein von Hand. Man kommt mit den verschieden breiten Dratbügeln ganz nah an die jungen
Pflänzchen dran, ohne diese zu beschädigen. Auch zwischen den eng stehenden Pflanzen kann gut gejätet werden. Es gibt zahlreiche
Anbieter im Internet, die Preisspanne liegt zwischen ca. 8 bis 14 Euro/Stück.
Eines von vielen Videos zum Produkt findet ihr HIER…
Eine Jätefaust habe ich zum Ausprobieren in den Bauwagen gelegt, im Lauf der Woche kommt noch eine ins Gerätehaus.